Cape Epic 2022

DNS, DNF oder doch einfach Etappe 5 bis in Ziel fahren?

Gestern Abend erwischte es nun auch Claudia. Ein flaues Gefühl im Magen bestätigte sich schnell, nachdem Claudia die Toilette in immer kürzeren Abständen ausfuschte. Zu allem Übel regnete es fast die ganze Nacht…

So war der Start in den Tag alles andere als euphorisch. Wir gingen zuerst auf die Suche nach einem Cola, welches wir netterweise vom Race Office bekommen haben. Anschliessend gings ins Frühstückszelt, doch nach Essen war uns beiden nicht zu Mute. So beschlossen wir zurück ins Zelt zu gehen und eine Lagebesprechung zu machen.

Folgende Optionen kamen in Frage:
– Gar nicht mehr zu starten (wer und kennt, weiss dass dies die letzte Wahl ist)
– An den Start zu gehen und schauen was an diesem Tag möglich ist

Wir haben uns für folgenden Plan entschieden. An den Start zu gehen und die Etappe so easy wie möglich/nötig zu fahren und so zu versuchen im Rennen zu bleiben.

Also standen wir pünktlich um 07:40 Uhr am Start und los gings. Diesmal gemütlich im hinteren Teil des Feldes, es steht ja gleich ein Anstieg von 500Hm an. Diesen Anstieg fuhr dann Claudia in ihrem Tempo hoch, ohne dass wir in unserem Feld hinten abgefallen wären, im Gegenteil wir haben sogar einige Plätze gutgemacht. So gings in die erste Abfahrt auf welche ein langes Flachstück folgte. Da haben wir uns clever in Gruppen versteckt und das Tempo so eingeteilt, dass es für Claudia’s Körper passen sollte. Doch schon wurde sie wieder fast ein wenig überstellig und wollte jeder Gruppe folgen die angebraust kam. Meine Erfahrung der letzten Tage hat uns geholfen eine vernünftige Wahl des Tempos zu wählen. So kamen wir zügig vorwärts, immer abgelenkt von sensationellen Gegenden, Spassigen Trails und auch mal ne Bachdurchquerung gabs…

Der zweite längere Anstieg zu Franschhoek Pass war komplett auf Asphalt, dies kam uns heute entgegen, zudem war die Steigung optimal sodass wir auch dieses Hindernis hinter uns bringen konnten. Die Abfahrt war ebenfalls Asphalt, und dementsprechend schnell 😉 Und schon waren wir am zweiten Verpflegungsposten. Diesen nutzten wir wieder ausgiebig um unsere Ketten wachsen zu lassen, die Bidons in Empfang zu nehmen und sich sonst ein wenig zu verpflegen (Urs hat zugeschlagen, Claudia hat sich zurückgehalten). So ging die Fahrt weitere in eher flachem Gelände, mal auf Trail mal auf Jeeptrack. Zum Glück meistens mit Wind im Rücken. Das Tempo bestimmten wir nun meist selber und kamen zügig vorwärts… Das Grinsen im Gesicht wurde zunehmend wieder sichtbarer. Als dann noch ein traumhafter Trail entlang dem Berg River Dam folgte war die Stimmung endgültig geflickt. Claudia wollte zwar noch nicht wirklich Freude zeigen aber innerlich war sie sicher happy soweit zu sein. So kamen wir zu letzten echten Verpflegungsstation welche nochmals zum füllen der Speicher und Flaschen benutzt wurde.
Es folgten nochmals Trails in flachem Gelände welche ziemlich Sandig und somit wieder ziemlich streng waren. Plötzlich funktionierte die Schaltung am Bike von Urs nicht mehr, super der Akkus ist alle (gestern frische geladen montiert). So gings für Urs in einem als optimal befunden Gang als «fixie» die letzten 20 km ins Ziel. Aber auch die konnte uns nicht mehr daran hindern mit einem Grinsen in Stellenbosch in Ziel zu fahren.

Super Kampfgeist am heutigen Tag von Caudia, hat sich beinahe nichts anmerken lassen.

Wir haben es wiederum geschafft die 115km und 2400hm zufahren, vielen Dank allen die mit uns Mitfiebern!