5. Etappe: Malé nach Valle del Chiese
Nach dem ungeplanten Ruhetag gestern, ging es heute wieder weiter nach Valle del Chiese. Durch das intensive Wetter-App-Studium von Urs wussten wir, dass wir wahrscheinlich in der letzten Stunde verregnet werden würden. Auch ohne die App wussten wir, dass die Strecke nass sein würde, denn in der Nacht hatte es intensiv geregnet.
Die ersten 6 km heute waren wieder ein neutralisierter Start. Ich glaube, nur schon das Wissen, dass nun alle spinnen würden und ich am völligen Limit fahren muss, hat mich völlig blockiert. Urs ist mir zwar sehr schön vorgefahren, trotzdem kam ich einfach nicht in den Tritt. Nach diesen 6 km ging es gleich 900 Höhenmeter berghoch. Auch nicht unbedingt das, was ich so richtig kann. Und heute lief es so gar nicht. Alle Kraft, welche ich in meinen Oberschenkeln habe, verpuffte irgendwo zwischen Schuh und Rad. Ganz den Gong gab es mir, als uns das Trinity Triathlon Team (6. Rang) überholte und am Schluss des Anstieges noch einmal ein Team, welches die letzten Tage hinter uns war. Bei dem Team hat mich richtig genervt, dass sie sich vom männlichen Teammitglied hochziehen liess.
Die Ansage von Urs war klar und deutlich. Gel nehmen, noch mehr Gel nehmen und in der Abfahrt gut erholen.
Auf der Abfahrt überholten wir dann das eine Team wieder und der zweite Anstieg mit einer abschliessenden Schiebepassage lief dann auch wieder. Auf dem Downhill überholten wir dann das Trinity Triathlon Team. Für mich war für einen kurzen Moment die Welt wieder in Ordnung 😂. Aufgrund eines abgerissenen Pfeiles verliessen wir die Strecke für gut einen Kilometer. Dies hatte zur Folge, dass wir die zweite Verpflegungsstelle verpassten. Als wir die bemerkten, füllte ich am nächsten Brunnen meinen Bidon, gelte noch einmal ausgiebig, denn der letzte längere Anstieg des Tages stand an. Mein Energielevel war wieder schwach und dann begann es auch noch zu regnen. Macht mir im Normalfall nichts aus, hat mich aber trotzdem etwas genervt. Ich versuchte dann natürlich, so schnell wie möglich hinter Urs herzuracen, dies funktionierte heute jedoch nicht so, wie ich das gerne gehabt hätte. Mit jedem Tag merkt man nun den körperlichen Unterschied zwischen Urs und mir 🤷♀️.
Wir kamen kurz vor dem grossen Regenschauer und kurz vor dem Trinity Triathlon Team ins Ziel. Da dieses Team jedoch nach uns gestartet war, liegen sie im heutigen Tagesklassement auf Rang 5 und wir auf der 6. Auf die Gesamtzeit macht dies jedoch kaum etwas aus.
Nun heisst es, gut regenerieren und morgen die schnellen Beine für die zweitletzte Etappe wieder auspacken. Diese führt uns an den Lago die Ledro. Über 64.1 km und 2650 Höhenmeter.