Cape Epic Rückblick mit etwas Abstand
Nun sind einige Tage vergangen seit wir im Val de Vie ins Ziel gefahren sind und uns die Finisher Medaille abgeholt haben. Wir sind beide gut erholt und bereit für den zweiten Teil unseres Südafrika Abenteuers.
Nun aber zurück zum Cape Epic. Aus sportlicher Sicht ist es bei weitem nicht so gelaufen wie wir uns dies vorgestellt oder erhofft haben. Dies spielt für uns aber Rückblickend keine Rolle. Auf Grund der von Beginn weg gesundheitlichen Probleme, war schnell klar, unsere gewohnte Leistung werden wir so niemals abrufen können.
Sobald wir dies für uns akzeptieren konnten, spielte es unterwegs keine Rolle mehr, eine Minute da zu verlieren oder da mal einem Drängeler Platz zu machen. Auf Grund unserer gefahrenen Zeiten waren wir im Startblock so weit hinten, dass jeweils in den ersten Trails der Stau begann. Dies konnten wir nun easy nehmen…

Als dann aber Claudia die ganze Nacht ihren Magen- und Darminhalt auf der Toilette oder über den Gartenzaun verteilte, war es beinahe vorbei. Gemeinsam, haben wir uns beraten was zu tun ist, und was noch möglich ist. Es war absolut nicht klar, ob wir zur Etappe starten sollen. Doch ich habe Claudia versichert, dass wir jederzeit aussteigen, wenns nicht mehr geht, ich aber an sie glaube, dass sie in einem moderaten Tempo die Etappe schaffen kann. und genau so ist es gekommen! Es war ein supertolles Gefühl wenn man eine Etappe schafft, nachdem man am Morgen näher beim Aufgeben als beim Starten war. Und das allerbeste ist, wir haben uns gegenseitig immer soviel Energie gegeben, dass es immer irgendwie ging. Dieses Erfolgserlebnis ist vielleicht für uns mehr Wert als irgendeine Rangierung. Von anderen Teams haben wird gehört, dass sie eine schlechte Etappe hatten weil sie «Platten» eingefahren haben. Da hatten wir schon ganz andere Herausforderungen zu meistern 😉
Neue Energie konnten wir auch immer wieder aus unzähligen Nachrichten von lieben Menschen tanken welche uns von zu Hause aus verfolgten und uns in Gedanken und mit Tipps unterstützt haben. Natürlich nicht zu vergessen Nicole und Christian die uns sogar Live an der Strecke angefeuert haben. Es war unglaublich schön zu wissen, dass so viele Leute an uns Glauben. Vielen Dank allen, die mit uns mitgefiebert haben!
Und nun zu den absoluten Highlights Cape Epic aus meiner Sicht. Die Einheimischen am Streckenrand sind absolut das grösste was ich an Zuschauern bisher erlebt habe. Sie feuern den ganzen Tag die Biker an als wären alle Profis. Und die Kinder strahlen eine Freude aus, wenn man sie abklatscht, sowas sieht man bei uns nicht mehr. Hat mich schwer beeindruckt. Auch im Fahrerfeld haben wir eine Hilfsbereitschaft erlebt, unglaublich. Auf meiner «Kotz-Etappe» habe ich von einem Team zuerst Tabletten für den Magen erhalten. Als ich später Krämpfe hatte, hat wiederum ein Team angehalten und mich mit Tabletten versorgt. Zudem haben gefühlt 100 Teams sich erkundigt ob Sie mir helfen können, wenn ich wieder mal am Streckenrand stand oder lag und nicht mehr weiterkonnte. Sensationell!

Zum Schluss sind natürlich auch noch die Volunteers zu erwähnen. Diese waren überall immer super aufgestellt und haben einen Superjob gemacht.

Als Fazit bleibt für mich das Cape Epic als supergeniale Erfahrung in Erinnerung. Ich bin sehr froh und dankbar durfte ich Teil dieser Veranstaltung sein und erst noch als Finisher in der Rangliste aufgeführt werden.
