Nach Safari ist vor Kagga Kamma
Als wir den Addo Elephant Park verliessen, hatten wir noch keine weitere Unterkunft gebucht. Plan war es, den Swartbergpass zu fahren. Plan A war ursprünglich, dass wir an diesem Tag bis nach Oudtshoorn fahren, dort übernachten und am nächsten Tag über den Swartbergpass nach Prinz Albert fahren wollten. Ein Blick auf die Wetterapp verriet uns jedoch, dass das Wetter am zweiten Tag recht durchzogen sein würde. Also kam Plan B zum Einsatz. Wir wollten direkt den Swartbergpass in umgekehrter Richtung wie ursprünglich geplant fahren, hinter dem Pass übernachten und am folgenden Tag, wenn das Wetter nicht mehr so toll war, die Cango Caves besuchen und weiterfahren. Wohin, wussten wir da noch nicht so genau.
Also los. Die Fahrt bis an den Fuss des Swartbergpasses nahm bereits über 4 Stunden, einen Heuschreckenschwarm inklusive, in Anspruch. Ziel war es, um 14 Uhr dort zu sein, denn für den Pass rechnet man mit dem Auto 2-3 Stunden. Nicht dass der ewig lange gewesen wäre, sondern viel mehr dass er ungeteert und vom Blick her traumhaft ist, sodass man häufig anhält und Fotos macht. Und genau so haben wir es auch gemacht. Unser Safari-Mobil hat uns auch über die schmale, teilweise steile, abschüssige Strasse hoch auf den Swartbergpass gebracht. Ein supertolles Erlebnis.
Oben angekommen versuchten wir, ein Hotel zu buchen, jedoch war das mit dem Empfang etwas schwierig, sodass wir beschlossen, runterzufahren und auf gut Glück, einfach mal nachzufragen. Dies klappte dann auch wunderbar. So verbrachten wir eine Nacht am Fusse der Swartberge im Swartberg Country Manor und schmiedeten Pläne für die kommenden Tage.
Am folgenden Tag, nach einem leckeren Frühstück, brachen wir bereits vor halb 10 Uhr auf. Wir wollten die Führung in den Cango Caves um 10 Uhr nicht verpassen. Denn auch an diesem Tag hatten wir eine lange Reise mit dem Auto noch vor uns. Die Cango Caves waren Tropfsteinhöhlen. Für den normalen Besucher waren 600 Meter in den Fels hinein ausgebaut. Wenn man die Adventure Tour gebucht hätte, wären noch einmal vier Kilometer hinzugekommen. Die Frage nach der Art der Tour stellte sich überhaupt nicht, da sie die Adventure Tour im Moment nicht anboten wird. Aber auch so waren die Höhlen eindrücklich. Eine Höhle war über 90 Meter lang, 40 Meter breit und 29 Meter hoch. Voll mit Stalagmiten, Stalaktiten und weiteren Gesteinsformationen, welche sich über tausende von Jahren gebildet hatten. Nach einer Stunde, es fühlte sich wie eine halbe an, war die Führung fertig und wir völlig geflasht. Ich mag mich an die Kristallhöhle bei uns erinnern. Pipifax, gegen diese Höhle.
Was folgte nach den Caves? Wir fuhren zuerst zu einem dringend notwendigen Tankstopp nach Oudtshoorn. Dann ging es weiter in die Cederberge. Wir hatten da eine ganz spezielle Unterkunft gefunden :-). Wie immer fuhr Urs und ich sass als Navigatorin daneben. Lange Zeit fuhren wir auf der Route 62, welche wir schon von unserem letzten Besuch in Südafrika kannten. Dann auf einmal, mussten wir rechts abbiegen, irgendwo im nirgendwo, auf eine Schotterstrasse. Urs hat mich schräg angeschaut und auch ich war völlig perplex. Uns war ja klar, dass wir sicher die letzten 40 Kilometer Schotter fahren mussten, aber schon jetzt? Ein genauerer Blick auf die Karte sagte uns dann, dass wir durch die Seweweekspoort Schlucht geleitet wurden. Von der hatte ich bereits gelesen und auch, dass sie besonders schön sein sollt. Also, nichts wie weiter. Am Anfang war es etwas komisch, denn die einzigen Autos, welche uns entgegen kamen, waren Jeeps und keine Suzuki Swift. Aber unser Safari-Mobil meisterte auch diese Herausforderung und zeigte uns so eine weitere superschöne Landschaft.
Nach gut 60 Kilometer (40 davon fuhren wir mit über 80 km/h) kamen wir dann wieder auf Teer und so steigerte sich auch unsere Reisegeschwindigkeit wieder deutlich. Erst etwa 60 Kilometer vor dem Ziel änderte sich der Untergrund wieder und wir landet erneut auf einer Schotterstrasse. Diese war zu Beginn gut zu befahren und erst, als es in die Berge ging, waren die Fahrkünste von Urs richtig gefragt. Dies war dann wieder der Moment, als unser Auto nicht mehr selber schalten durfte, sondern mein Driver das Zepter übernahm. Eine abenteuerliche Fahrt in eine völlig neue Landschaft, dem Kagga Kamma Nature Reserve in den Cederbergen. Wo wir da übernachtet haben und was wir erlebten, lest ihr im nächsten Bericht…