Safari-Time im Amakhala Game Reserve
Nach Jeffrey‘s Bay ist es nur noch ein Katzensprung bis nach Port Elizabeth, wo die Gardenroute offiziell endet. Uns interessierte die Stadt jedoch herzlich wenig, sodass wir sie ausliessen und uns direkt ins Amakhala Game Reserve begaben. Dort hatten wir bereits von Zuhause aus in der Hlosi Lodge für drei Nächte ein Luxuszelt gebucht.
Was darf man unter einem Luxuszelt verstehen? Während dem Cape Epic haben wir auch in einem Zelt übernachtet. in jenes mussten wir reinkriechen, konnten gerade mal sitzen und es passten zwei Matratzen ohne Gepäck rein. Nein, das waren keine Luxuszelter😂. Dieses Zelt hatte eine Türe aus Holz. Wenn man es betritt, stehend, kommt man in den Eingangsbereich, in welchem ein Zweiersofa mit zwei Einersessel standen. weiter hinten ein grosses Bett mit Matratzenheizer für die kalten Tage. natürlich durfte ein Schrank und ein kleiner Schreibtisch nicht fehlen. Abgetrennt durch eine Türe befand sich das Bad. Zwei Waschbecken, Badewanne und Toilette. Gingen wir noch eine Türe weiter, fanden wir die Dusche. Im Freien 😎. Wenn man die Bilder anschaut, merkt man, wirklich Luxus😊. Was nicht fehlen durft, war eine Veranda vor dem Zelt mit zwei Liegestühlen mit Blick zu den Tieren, wenn denn gerade welche dort waren…

Inbegriffen im Preis waren nebst allen Mahlzeiten auch drei Morning-Drives und drei Afternoon-Drives. Wir buchten kurzerhand auch noch einen Night-Drive hinzu.
Was nun folgt ist ein Begeisterungshymne auf unseren Guide. Den Namen können wir kaum aussprechen und haben ihn deshalb auch drei Sekunden nachdem er ihn uns zweimal gesagt hat, vergessen 😞. Auf jeden Fall zeigte er uns mit einer Begeisterung die Tiere im Reservat und erzählte uns Geschichten dazu, welche man kaum nachlesen kann. Da wir auf unserem letzten Drive alleine mit ihm waren, getraute ich mich, ihn mit meinem bescheidenen Englisch nach seiner Familie, Wohnsitz und Ausbildung zu fragen. Die Guides absolvieren eine anspruchsvolle 10 wöchige Ausbildung, welche umgerechnet zwischen 5000-5500 Franken kostet. Für einen Südafrikaner kein Pappenstiel. Sie arbeiten drei Wochen am Stück, ohne Freitage und haben danach eine Woche frei. Sollte es zu wenige Guides haben, werden einfach die Freitage gekürzt, was bei ihm gerade der Fall war. Nach zwei Tagen frei, musste er uns übernehmen. dies hat man ihm aber nicht angemerkt. Er hat seinen Job mit einer riesigen Leidenschaft, einem Enthusiasmus und Freude gemacht, als wäre es sein erster Tag.

So, nun aber genug von unserem Guide geschwärmt. Wir haben ja auch ganz unterschiedliche Dinge gesehen. Kudus, Elefanten, Zebras, Warzenschweine, Antilopen, Elands, Giraffen, Nashörner, Löwen, Geparde, Büffel und noch vieles mehr. Dank unserer neuen Kamera mit superzoom mussten wir nicht allzu nah an die Tiere ran, um trotzdem einige Nahaufnahmen machen zu können. Leider war das Licht nicht immer top und unsere Erfahrung zu klein, als dass es immer Superfotos geworden sind. Aber wir haben gelernt 😊.
Das Wetter war leider die ersten beiden Tage sehr bescheiden, so dass wir ziemlich alles warme anzogen, was wir dabei hatten. Ab und zu regnete es sogar😳. Mit einer Decke über den Beinen und einem Poncho waren die 3-stündigen Drives aber gut machbar.
Was ich am tollsten fand, war, dass wir die Tiere suchen mussten. Es war nicht wie in einem Zoo, jedes Tier immer am gleichen Ort. Bei einigen Tieren musste man auch Glück haben, dass man sie fand. So zum Beispiel die Geparden. An einem Nachmittag war unser Ziel, diese zu sehen. wir wussten wohl, wo sie am Morgen gesichtet worden waren, aber ob sie am Nachmittag noch dort sein würden, wusste niemand. Nach zwei Stunden suchen und nichts finden, legten wir eine übliche Pause, mit Blick auf die Black Wolhabeests (Pony mit Hörnern 😊), ein. Von weit her sahen wir, wie sich zwei Giraffen gemächlich immer mehr dieser Ebene näherten. Als sie angekommen waren, tauchte wie aus dem Nichts rechts neben uns rennend ein Giraffenjunges auf, welches quer über die Ebene zur Mutter rannte und bei ihr angekommen sofort zu trinken begann. Alle standen wir fasziniert da. Und wie wenn das noch nicht alles gewesen wäre, folgte kurze Zeit später ein zweites hinterher. Einfach nur supercool. Nach der Pause wollte es unser Guide doch nochmals wissen und fuhr mit ins nochmals das Gebiet, in welchem die Geparden gesichtet wurden, ab. Nichts. Obwohl wir sie nicht gefunden hatten, war es ein toller Drive. Zum einen das Erlebnis mit den Giraffen und zum anderen das Wissen, wie sind nicht in einem Zoo.
Ich hatte für mich die Geparden bereits abgeschrieben, aber am folgenden Morgen sahen wir sie dann. Die Mutter mit ihren zwei spielenden Jungtieren🤩. Ebenfalls auf diesem Drive konnten wir auf der anderen Seite des Hügels, von Auge gut erkennbar eine Herde mit fast zwanzig Elefanten beobachten. und zum Abschluss der Fahrt sahen wir noch einmal die Löwen.
Das grösste Highlight hatten wir jedoch auf der zweitletzten Ausfahrt. Wir waren nur noch zu viert und unser Ziel waren nochmals die Giraffen. Per Zufall sahen wir zwar auf unserem ersten Drive vier Stück sehr nahe, danach jedoch nur noch vereinzelt von weitem. Unser Guide wusste zwar aus Erfahrung, in welchen vier Gebieten sie sich aufhalten könnten, genaueres jedoch nicht. So ging die Suche los. Auf einmal fragte er uns, ob wir auch mit Nashörner zufrieden seien. Er hätte da weit oben im Hang welche entdeckt. Wir sahen gar nichts. Naja, mit Feldstecher und Kamera mit Superzoom dann schon😊. Sofort machte er sich mit uns auf den Weg dorthin. Dies war eine der entspanntesten Fahrten überhaupt. Unser Guide hat uns nämlich angemerkt, dass wir auch mit einem Warzenschwein vor der Linse glücklich waren. So hatten wir null Stress und er hielt auch mal für diese an. Wir sahen viele Nashörner, lange aber keine Giraffe. Dann aber, im letzten Gebiet von weitem 2 Stück. Bevor wir uns diesen aber annähern konnten, entdeckte er auch noch das Nashorn mit dem 3-wöchigen Jungtier. Einfach zuckersüss. dann gings zu den Giraffen. Zuerst die zwei. Dann, um eine Kurve rum und vor uns standen sicher an die zehn Stück. Und wer hätte das gedacht, kurze Zeit später machten wir Pause, stiegen aus den Wagen, rund um uns Giraffen und ein Abendrot. Kitschiger konnte es nicht mehr werden 😍.

Ihr merkt, wir hatten eine tolle Zeit im Amakhala Game Reserve. deshalb auch eine grosse Bilderdatei dazu😊.